Gemütlicher Ohrensessel, Blümchenporzellan, Retro-Möbel und stoffbespannte Lampenschirme: Im Café Fridolin in Ehrenfeld fühlt man sich ein bisschen wie in Omas Wohnzimmer – und das nicht zuletzt wegen der leckeren hausgemachten Kuchen und frisch belegten Brote.

Um das Café Fridolin zu entdecken, muss man schon etwas genauer hinschauen. Denn der kleine Laden ist zwar nur wenige Schritte von der Venloer Straße entfernt, er liegt aber ein wenig versteckt zwischen der Venlo-Apotheke und dem Bürgeramt. Die meisten Ehrenfelder kennen das Fridolin natürlich trotzdem längst – schließlich spricht es sich schnell herum, wenn im Veedel ein niedliches neues Café eröffnet. Und zu der Sammlung der Wohlfühl-Cafés zählt das Fridolin schon seit 2013.
Um die Besonderheit des kleinen Ladens zu entdecken, genügt ein Blick: Hier waren Vintage-Liebhaber am Werk! Und auch wenn Ohrensessel, Spitzendeckchen, Retro-Stehlampen und 50er-Jahre-Schränkchen manch einen an Omas Wohnzimmer erinnern, so ist das Ganze natürlich vor allem eins: ziemlich hip. Schließlich gibt es inzwischen eine ganze Generation, die sich nur allzu gerne aufgeregt durch den Dachboden der eigenen Großeltern wühlt, um dort längst aussortierte Schätzchen wieder auszugraben. Und lässt sich da nichts auftreiben, werden Nierentisch und Co. eben zu Mondpreisen auf Ebay ersteigert.
Selbstgebackene Kuchen und ein Postmobil namens Fridolin
Ob nun vom Dachboden, Antikmarkt oder doch von Ebay – im Café Fridolin hat zweifelsohne jemand sehr erfolgreich nach alten Schmuckstücken gekramt. Trotzdem muss man kein Vintage-Fan sein, um sich wohlzufühlen. Schließlich wird im Fridolin natürlich vor allem eines an den Mann oder die Frau gebracht: selbstgebackener Kuchen, Salate aus dem Weckglas, belegte Brote und die täglich wechselnden Mittagsgerichte. Letztere sind übrigens vegan oder vegetarisch und werden zu Wochenbeginn auf Facebook veröffentlicht. So kann sich jeder vorab informieren, wann und was er gerne im Fridolin essen möchte.
In Sachen Kaffee setzt man im Fridolin auf die Bohnen der Ehrenfelder Kaffeerösterei Van Dyck. Wie bei den Mittagsgerichten auch, die jeweils um die fünf Euro kosten, sind die Getränkepreise durchaus fair: Ein Cappuccino kostet 2,30 Euro, der Espresso 1,70 Euro. Ein Stück Kuchen dazu ist – je nach Sorte – für etwas mehr als drei Euro zu haben.
Ebenso sympathisch wie das Café selbst ist übrigens die Geschichte zum Namen des Ladens. Fridolin hieß nämlich ein kleines Postfahrzeug, das von 1964 bis 1973 von der Deutschen Bundespost genutzt und später von der Familie der Café-Betreiber eigenhändig zu einem kuscheligen Reisemobil umgebaut wurde. Wie das aussah und wohin die Reisen führten, zeigen die vielen Fotoaufnahmen an den Wänden des Cafés – also noch ein Grund, unbedingt selbst einmal vorbeizuschauen.

Selbstgemachter Quark-Pfirsisch-Kuchen mit Knusperboden. Dazu ein Cappuccino aus den Bohnen der Ehrenfelder Kaffeerösterei Van Dyck.

Die Liebe zum Detail zieht sich bis zur Tischdeko hin durch.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 19 Uhr