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Innenstadt: USA-Flashback im Burrito Rico

Gute Nachrichten für Fans der mexikanischen Küche: An der Aachener Straße hat ein neues Restaurant eröffnet, das Burritos, Tacos, Quesadillas und natürlich frische Guacamole serviert. Wie das Essen im "Burrito Rico" schmeckt und warum das Konzept manch einem bekannt vorkommen mag, verrate ich euch hier.

Burrito Rico Köln Aachener Straße mexikanisches Essen

Neugierig schleicht ein Passant vor der großen Fensterfront von Kölns neuem Burrito-Restaurant an der Aachener Straße hin und her, er schaut durch das Glas und versucht zu sondieren, was da drinnen vor sich geht. "Sieht toll aus, oder?", sage ich. Er nickt. "Haben die echt schön gemacht", antwortet er und will schließlich wissen: "Schmeckt's denn auch?" Es ist die Frage, auf die ich gewartet habe. Denn tatsächlich habe ich gerade meinen ersten Burrito im "Burrito Rico" gegessen und bin ganz versessen darauf, mein Wissen zu teilen.

"Ganz ehrlich? Total lecker. Aber nicht so gut wie das Original", sage ich. Mein Gegenüber schaut mich fragend an. Das Original? Ja, DAS Original! Das kommt nämlich aus den USA und nennt sich "Chipotle". Der Mexican Grill zaubert Burritos, in die ich mich bei meinem letzten Besuch an der US-Westcoast komplett verliebt habe. Um genau zu sein, wollte ich danach nichts anderes mehr essen. "Ah die USA – ja klar ist das besser. Die holen die Tomaten, Avocados und alles ja direkt aus Mexico. Das können die hier nicht toppen", meint der Mann mit der dunklen Strickmütze, der mir nun auch noch verrät, dass er selbst lange Zeit in den Staaten gelebt und in New York als Tänzer gearbeitet hat. "Im Vergleich zu New York ist Köln ja ohnehin das reinste Dorf. Allein die Kulturszene!", schimpft er.

Fragen über Fragen: Welche Bohnen, welcher Reis, Fleisch oder doch lieber Veggie?

Recht hat er. Köln ist nicht New York, und auch nicht LA. Und in vielerlei Hinsicht ist das auch gut so. Aber dass nun ein Hauch von Chipotle am Rhein weht, lässt mein Herz dann doch etwas hüpfen. Es ist ein Flashback. Und kurz frage ich mich, ob ich es nun unfasssbar toll oder doch etwas dreist finden soll, dass "Burrito Rico" das Chipotle-Konzept offenbar komplett kopiert hat. Wie beim Original auch, gibt es verschiedene Optionen: Burrito, Bowl (das ist nur die Burritofüllung ohne den Weizentortilla), Tacos oder Quesadilla (die gibt es bei Chipotle nicht).

Auch die Fragen, die die Gäste an der großen Theke beantworten müssen, kommen mir doch sehr bekannt vor: Welche Sorte Reis darf es sein, helle oder dunkle Bohnen, welches Gemüse soll rein und darf auch noch etwas Guacamole oben drauf? Beim Fleisch wurde ebenfalls fleißig abgekupfert: Das Schweinefleisch gibt es wie in den USA als Pulled-Pork-Variante, das Hähnchenfleisch ist fein gewürfelt, das Rindfleisch ist gezupft und lange gegart und selbst die vegetarischen Sofritas stehen im "Burrito Rico" zur Wahl.

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Ein kleiner Burrito mit Guacamole für 6,50 Euro

Während ich mich bei Chipotle in der Regel für die reichlich gefüllten Bowls entschieden habe, fällt meine Wahl beim ersten Besuch im "Burrito Rico" auf einen kleinen Burrito mit Rindfleisch. Weil Guacamole einen Euro extra kostet, liegt der Endpreis bei 6,50 Euro. Eine stattlich Summe für die Mini-Version. Da die aber gar nicht so mini ist, sondern überraschend satt macht, stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis dann doch. Auch in Sachen Geschmack bin ich zufrieden – nur eben nicht überwältigt. Weil meine Erwartungen hoch waren und das US-amerikanische Vorbild die Messlatte hoch gelegt hat. Obwohl fast alles wie bei Chipotle ist, schmeckt es doch anders. Irgendwie schien mir das Fleisch in den USA etwas saftiger und vor allem besser gewürzt zu sein. Oder vielleicht fehlt dem Gemüse hier doch einfach nur die mexikanische Sonne? Ganz sicher bin ich mir da nicht.

Das Gute jedoch ist: Wer noch nie bei Chipotle gegessen hat – und das sind wohl die meisten –, dürfte das "Burrito Rico" rundum zufrieden verlassen. Und tatsächlich gibt es auch für mich einige Punkte, in denen die deutsche Version weitaus besser abschneidet. Zum Beispiel in Sachen Getränke: Im "Burrito Rico" gibt es nämlich nicht nur eine breite Auswahl an Craftbieren, sondern auch einen hausgemachten Eistee, der wirklich der Knaller ist. Ein weiterer Pluspunkt ist zweifelsohne die Einrichtung: Das "Burrito Rico" setzt auf rustikales Industrial-Flair mit jeder Menge Vintage-Elementen. Selbst die Bowls werden hier in ziemlich angesagten Emaille-Schälchen serviert. Das hat Stil und macht Lust, auch nach dem Essen noch auf ein Getränk zu bleiben. Wer dennoch lieber auf der heimischen Couch sitzt, für den bietet das "Burrito Rico" übrigens Lieferservice über Foodora an.

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Fotos: Burrito Rico

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