Kölsche Kaffeebud-Kultur trifft auf hippen 3rd-Wave-Coffee: Wie sich ein ehemaliger Kiosk in ein bezauberndes Café verwandeln lässt, zeigt die Ehrenfelder Kaffeebud. Klein, aber fein! Fein sind hier übrigens nicht nur Kaffee, Cappucciono & Co. – auch bei den hausgemachten Kuchen besteht Suchtgefahr.

Wer aus dem Rheinland oder dem Ruhrpott kommt, der versteht natürlich sofort, was mit Bud bzw. Büdchen gemeint ist. Für alle Anderen: Büdchen ist ein Synonym für Kiosk – und im Bezug auf die Ehrenfelder Kaffeebud an der Glasstraße 62 darf man das sogar wörtlich nehmen. Denn tatsächlich war das kleine Café mal ein Kiosk. Inzwischen hat das Ganze allerdings nicht mehr wirklich viel mit einer Bude gemein, erst recht nicht mit einer Bruchbude. Denn Jens Mommertz hat den rund 30 Quadratmeter kleinen Laden 2012 übernommen, richtig viel Arbeit reingesteckt und daraus ein echtes Schmuckstück gemacht – eine Bude deluxe sozusagen. Der Büdchencharakter wurde dank der kreativen Thekenkonstruktion jedoch beibehalten: Die liegt nämlich etwas zurückgesetzt hinter einer Trennwand mit offenem Durchgang. Das Büdchen in der Bude also.
"Schön Kaffee in d'r Kopp" steht über den Köpfen der Gäste, was man wohl als Ode an die kölsche Kaffebud-Kultur verstehen darf – die wurde schließlich schon von den Black Fööss mit den Worten "Un su ston se en d'r Kaffeebud un kloppen sich de Kaffe in d'r Kopp" besungen. Der Kaffeebud-Song hat zwar schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel, in der Ehrenfelder Kaffeebud gibt es die gute alte Kaffeekultur jedoch auf Hipsterlevel. Third Wave Coffee ist das Zauberwort. Für Filterkaffee gibt es dementsprechend gleich drei Brühverfahren: Handfilter, Siphon und AeroPress. Der Espresso hingegen kommt ganz klassisch aus der Maschine. Gezapft wird das "schwarze Gold" aus den Bohnen der Kölner Heilandt Kaffeemanufaktur.
Was am besten zu einem guten Kaffee passt? Ein leckeres Stück Kuchen natürlich. Und der ist in der Kaffeebud tatsächlich ganz hervorragend. Mein Favorit: der herrlich saftige Carrotcake. Auch nicht von schlechten Eltern ist der Blueberry-Cheesecake. Schoko-Fans, so berichtet die freundliche Aushilfe, kommen um den Death-by-Chocolate-Cake nicht herum. In der Kaffeebud kann man übrigens auch frühstücken – die Autoren des Blogs "Frühstück in Köln" haben das mal getestet.



Öffnungszeiten: wochentags 8 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 19 Uhr, mittwochs ist Ruhetag