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Mülheim: Olympus Perspective Playground

Der Spielplatz für große Kinder mit Vorliebe für technische Fotospielereien hat wieder einmal seine Zelte in Köln aufgeschlagen. Was euch diesmal beim Olympus Perspective Playground im Kölner Carlswerk erwartet, das erfahrt ihr hier.

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Rund zwei Jahre ist es her, dass Olympus mit seinem Photography Playground zum ersten Mal in Köln Halt gemacht hat – damals noch auf dem Ehrenfelder Gelände von Jack in the Box. Nun folgt der nächste Durchgang – mit neuer Location und neuen Motiven. Dass neu nicht immer besser ist, zeigt sich beim Besuch des Perspective Playground im Mülheimer Carlswerk.

Pro:

  • Das Konzept wurde beibehalten: Ganz ohne Eintritt zu zahlen, werden Besucher auf dem Olympus Perspective Playground mit einer Olympus-Kamera nach Wahl ausgestattet. Wer unsicher ist, welche Kamera die richtige ist, kann sich an der Ausleihstation beraten lassen. Je nachdem, ob ihr Anfänger, Profi oder irgendwas dazwischen seid, gibt's dann das passende Modell – samt 4-GB-Speicherkarte, die ihr kostenlos mit nach Hause nehmen dürft. Samt aller Schnappschüsse darauf versteht sich.

  • In diesem Jahr springt Olympus auf den großen Virtual-Reality-Trend auf: Wer halbwegs schwindelfrei ist, sollte also einfach mal auf die perfekt sitzende Frisur scheissen und das gut gekämmte Haupthaar unter eine VR-Brille quetschen. Sieht von außen ziemlich dämlich aus, die Innenansicht hingegen ist wirklich abgefahren. Ihr steht auf einem Steg über dem Nichts und könnt mit eurer Taschenlampe die virtuelle Welt ausleuchten – und zwischendurch per Knopfdruck auch noch Fotos davon machen.

  • Dank einer im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich schrägen Raumkonstruktion könnt ihr David gegen Goliath spielen und eure Begleitung ziemlich dumm...ähm klein...aus der Wäsche gucken lassen.

  • Wem Oma und Opa schon seit Ewigkeiten damit in den Ohren hängen, dass sie unbedingt ein schönes Foto von ihren putzigen Enkelkindern haben wollten, der sollte sein Geschwister einpacken und die nette Dame am Stand für Portrait-Fotografie bitten, selbige zu schießen. Mit einem netten Grinsen auf dem Gesicht sind diese Bilder nämlich tatsächlich ein ganz nettes Mitbringsel fürs Familienalbum.

  • Wer schon immer davon geträumt hat, sich mal ein bisschen wie Spiderman zu fühlen, der kann im Carlswerk das Kind rauslassen und durch ein riesiges Netz aus blauen Seilen klettern. Aber aufgepasst: Menschen mit Höhenangst könnte hier eventuell der Mut verlassen, denn es geht ziemlich hoch hinaus. Dann vielleicht doch lieber mit den verschiedenen Perspektiven an der Lupen-Wand herumspielen.

  • Wer alles gesehen und viele tolle Bilder gemacht hat, kann sich seine fünf Lieblingsfotos kostenlos ausdrucken.

Kontra:

  • Klar, der Industrial Style der Carlswerke hat seinen Charme. Allerdings ist das Areal, auf dem sich der Olympus Perspektive Playground befindet, eine einzige große Halle – und in der steht man dann und denkt sich: Das war's schon? Bei der ersten Ausgabe auf dem Gelände von Jack in the Box erschien das Ganze viel verwinkelter, manche "Kunstwerke" befanden sich im Keller, und so konnte man wirklich auf Entdeckungsreise gehen. Dieses Gefühl geht diesmal verloren. Zwar wurden auch im Carlswerk mithilfe schwarzer Vorhänge einzelne Räume geschaffen. Trotzdem: An das Flair der 2014er-Ausgabe kommt die neue Version nicht heran.

  • Dass die neue Ausgabe nicht mehr nur Photography Playground, sondern plötzlich Perspective Playground heißt, hat mit einer groß angekündigten Neuerung zu tun: "Durch die Einbeziehung von Medical Systems und Scientific Solutions trifft Kunst nicht nur auf Fotografie, sondern auch auf Wissenschaft", heißt es bei Olympus. Umgesetzt bedeutet das: Man kann sich seine Augen zum Beispiel durch den Blick ins Mikroskop bis zur gefühlten Erblinding ausleuchten lassen. Die Belohnung? Die eigene Iris landet auf einer riesigen runden Projektionsfläche, die unter der Decke hängt. Bis sich der Nächste der tränentreibenden Prozedur unterzieht, könnt ihr dann also Partikelchen auf eurer Iris bestaunen, die ihr so niemals sehen wolltet. Wow-Effekt? Geht so. Vor allem tagsüber kommt das Ganze überhaupt nicht zur Geltung, denn in der Halle ist es dann noch viel zu hell.

  • Einen weiteren Wissenschaftsbezug soll das Kunstwerk "Beauty of Science" schaffen. Das weiße Gebilde, das im dunklen Raum leuchtet, ist angeblich von der Endoskopie inspiriert. Für mich alten Wissenschafts- und in dem Fall wohl auch Kunstbenause allerdings wenig inspirierend. Kurz gesagt: langweilig.

  • Auch in diesem Jahr dabei: der Resonant Space. Gemeint ist die Wand, die nicht nur ihr Bild verändert, sondern auch Geräusche erzeugt, wenn man daran vorbeiläuft. 2014 war das Ganze ein große lange Wand, an der man entlang rennen und tanzen konnte. Diesmal sind es drei kleine Wände – angeordnet wie ein Quadrat ohne Deckel. Der Nachteil: Eingekesselt von drei kleinen Wänden ist die Bewegungsfreiheit kleiner als vor einer großen Wand.

  • Verpflegungstechnisch ist der Olympus Perspective Playground in den Carlswerken eine ziemliche Katastrophe, denn die Getränke und Snacks an der kleinen Bar sind komplett überteuert. Immerhin: Wer nach gutem Kaffee sucht, der wird bis 17.30 Uhr in der Van Dyck Kaffeerösterei fündig. Ein bisschen laufen muss man dafür aber schon. Wer also für spontane Heißhunger- und Durstattacken bekannt ist, sollte sich am besten was mitnehmen.

  • Obwohl man das Gefühl hat, man könnte die verschiedenen Stationen allesamt innerhalb kürzester Zeit abklappern, braucht es doch etwas Geduld. Grund dafür sind die Warteschlangen. Ins blaue Netz zum Beispiel dürfen nur vier Personen gleichzeitig und auch wer seine Bilder drucken oder Portrait-Aufnahmen haben möchte, muss natürlich erstmal eins: sich hinter all denen anstellen, die das auch wollen. Wer die Zeit dazu hat, sollte also am besten unter der Woche gehen. Dann hält sich der Andrang vergleichsweise in Grenzen.

Ein Besuch lohnt sich, wenn...

  • du ein paar chice Portrait-Fotos fürs Familienalbum möchtest.

  • du dringend eine neue SD-Speicherkarte brauchst.

  • du ohnehin um die Ecke wohnst.

  • du planst, eine Olympus-Kamera zu kaufen. Denn die kannst du hier testen und am Ausgang gibt's einen Rabattgutschein über 50 Euro.

  • du ermäßigt zur Photokina willst. Dafür gibt's ebenfalls einen Rabatt-Coupon am Ausgang.

  • du wirklich Spaß daran hast, mit einzelnen Fotomotiven zu experimentieren.

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Contact Lense und Resonant Space: Während Letzteres schon auf dem ersten Photography Playground in Köln zu sehen war, ist die Arbeit der in Hirsohima geborenen Künstlerin Haruka Kojin neu mit dabei.

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Ein paar Schnappschüsse fürs Familienalbum gibts am Stand für Portrait-Fotografie. Wer mag, kann sich das Haupt mit Hütchen dekorieren.

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Mal ganz groß rauskommen – dank schiefer Raumkonstruktion. Der britische Künstler und Regisseur Martin Butler hat diese Performance-Installation mit dem Titel „ø“ erschaffen.

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"Fantastic Vojage" stammt von der Künstler-Gruppe "schnellebuntebilder": Die Installation nimmt die Besucher mit auf eine virtuelle Reise durch das abstrakte Innere einer Skulptur, die mithilfe von Virtual Reality zum Leben erweckt wird.

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Ab ins Netz! Die Installation "Tube" stammt vom Künstler-Kollektiv "For use", das unter dem Label Numen seit 1999 Projekte in den Bereichen Innenarchitektur, Stadtraumgestaltung, Ausstellungsdesign, experimentelles Design sowie Bühnenbild realisiert.

Wann und Wo?

Der Olympus Perspective Playground im Kölner Carlswerk in Mülheim ist noch bis zum 9. Oktober geöffnet. Wenn ihr euch für Führungen oder Partys interessiert, dann schaut euch am besten das Programm auf der Olympus-Seite an. Dort gibt's auch die genauen Öffnungszeiten.

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