Hoppla, eine Premiere: LEUK veröffentlicht einen ersten Gastbeitrag. Franzi von BRIEFKASTENLIEBE schreibt ausnahmsweise mal nicht für ihren eigenen Blog, sondern teilt ihre Café-Hotspots hier mit euch. Und das ist ziemlich besonders. Vor allem, weil LEUK ein bisschen ist wie ein Baby, mein Baby. Und das gibt man ja auch nicht einfach in die Hände irgendeines dahergelaufenen Studenten, der Kinder eigentlich hasst, aber dringend ein paar Kröten braucht. Die Pappenheimer guckt man sich dann doch genauer an. Und: Franzi hat den Test sowas von bestanden. Denn mit fast 50 besuchten Cafés in Köln und bald mindestens genauso vielen in Berlin geht die Frau locker als echter Profi in Sachen Kaffee & Kuchen durch. Für alle, die einen Hauptstadt-Besuch planen, hat sie euch eine Top 5 der schönsten Cafés zusammengestellt.

Siebenundvierzig Cafés. Siebenundvierzig. Lasst euch das mal auf der Zunge zergehen. Am 9. April 2016 habe ich begonnen, eine Kaffeekolumne zu schreiben. Kölner Cafés – von mir getestet und nach Geschmack, Preis, Gemütlichkeit und Kuchenangebot beurteilt. Nun mag man meinen, dass sei eine schöne Sache. Ist es auch. Aber irgendwie fühlte ich mich bei der Recherche dieser Zahl, meiner Zahl, ein bisschen wie Samanta in "Sex and the City", als sie ihre Bettgespielen nachzählte. Es ist schon viel, wenn man bedenkt, dass es dazu nur um die 300 Tage brauchte.
So viel aber nur zu Köln. Heute möchte ich euch nämlich meine Top 5 der Berliner Kaffee-Hotspots präsentieren. Denn wenngleich der Kölner gerne mitträllert, wenn Cat Ballou singen "Mich kriss de hee nit fott", so sollte doch mindestens ein Berlin-Besuch für jeden Pflicht sein – und wenn man schon mal da ist: Warum dann schlechten Kaffee trinken? Und um doch nochmal auf die Zahlen zurückzukommen: Meine Expertise stützt sich dabei auf den Check von gut 20 Berliner Cafés, Quote steigend.
Boxi-Brei served by Haferkater

Einer meiner ersten Café-Besuche Berlins war der des Haferkaters am Boxhagener Platz, von den Berliner nur liebevoll "Boxi" genannt. Ein Hipster-Hotspot inmitten des Szene-Kiezes Friedrichshain. Wat willste sagen? Frühstück könnse. Vor allem Haferbrei. Den serviert das Team des Haferkaters par excellence. Ob mit Bananen, Nüssen, Beeren, Zimt, Zucker oder auch anderen Toppings. Hier bekommt jeder seinen Brei. Aber nicht nur den, auch köstliches Bananenbrot, Haferkekse und unglaublich tollen Kaffee! Letzterer ist besonders zu empfehlen, denn auch wenn das Café selbst aussieht wie eine ehemalige Trucker-Bude, in der einst die Currywurst regierte, so ist die leichte Kakaonote des Kaffees schlicht ein Träumchen. Definitiv eine rotes Kreuzchen auf eurer Berlin-Liste!
Schönigkeit in Schöneberg: Café Linds

Ebenfalls direkt zu Beginn meiner Berlin-Zeit ergab sich mein Besuch des Café Linds in Schöneberg. Dieses habe ich bei meiner ersten Kiezerkundungstour erspäht und musste es vor allem wegen des Namens besuchen. Denn Linds ist der Spitzname einer meiner besten Freundinnen und wunderbarerweise macht das Café diesem alle Ehre. Gemütlich von innen, charmant von außen. Spezialität des Hauses ist eine Guinesstorte. Aber nicht nur die kann was. Da ich das Café Linds nach erstem Test zum perfekten Café für meine Familie auserkoren habe, können wir mit bestem Wissen und Gewissen sämtliche Kuchen empfehlen. Was außerdem für diese Kaffeeoase spricht: der "schwebende Kaffee". Die Aktion hat – genauso wie die Kölner Initiative "Trink doch ene mit" – das Ziel, jemandem, der es sich sonst nicht leisten könnte, etwas auszugeben.
Ein Stück Köln in Kreuzberg: Cuccuma

Natürlich darf bei einer Café-Auflistung aus Berlin der hippste aller Kieze nicht fehlen: Kreuzberg. "Guten Morgen Berlin, Du kannst so hässlich sein." Ja, Kreuzberg kann das, aber es kann auch schön. Vor allem, wenn ihr bei eurem Besuch einen Gang auf den Kreuzberg einplant. Der Wasserfall dort ist definitiv eine Oase. Mein Kreuzberg-Highlight in Sachen Kaffee liegt allerdings von diesem ein Stück entfernt. An der Haltestelle Gneisenaustraße findet ihr das Café Cuccuma. Als ich es betrat, war ich direkt verzückt. Denn für mich ist es die Berlin gewordene Reinkarnation der Leuchte Kaffeebar in Köln, welche ich sehr sehr mag. Heimelig, charmant und absolut köstlich. Dank der großen Fensterfront kann man hier während einer Tasse Kaffee träumend aus dem Fenster blicken. Im oberen Bereich sorgen alte Polstermöbel für den ultimativen Wohlfühlfaktor.
After-Flohmarkt-Kuchenparty at Engelberg

Sonntags in Berlin. Nebst Kaffetrinken oder Ausnüchtern heißt die Hauptbeschäftigung dieses Tages: Flohmarkt-Spaziergang. Im Stadtteil Prenzlauer Berg trödeln sowohl Einheimische als auch Touristen gerne – und zwar auf dem Flohmarkt am Mauerpark. Der Prenzlberg eignet sich aber nicht nur zum Shoppen, sondern auch zum Schlemmen. Insbesondere die Kastanienallee und die Oderberger Straße sind zu empfehlen. Letztere ist auch die Adresse des Café Engelberg. Beinah unscheinbar platziert es sich auf der von Gastronomie überfüllten Straße. Doch Hinsehen lohnt sich – und vor allem ein Besuch. Denn hier habe ich den bislang umwerfendsten Himbeerkuchen überhaupt gegessen. Da brach sogar bei den Bienen der Futterneid aus! Daher lasst euch nicht beirren von all den Versuchungen – den besten Kuchen der Straße gibt's auf jeden Fall im Engelberg.
Crumbled in Love with Betty’n Caty

Ebenfalls in Prenzlberg, jedoch an der Knaackstraße, findet ihr das Café Betty’n Caty. Auch zu diesem könnt ihr bequem vom Mauerpark aus spazieren, allerdings muss euer Kaffeedurst dann noch circa 15 Minuten warten. Die Belohnung ist jedoch der beste Crumble des Kiezes. Sieht vielleicht nicht wie ein Hochgenuss aus, wird eure Geschmacksnerven aber in absolute Euphorie versetzen! Wirklich lecker sind hier im Übrigen sämtliche Speisen des Hauses, weshalb sich das Café auch bestens für einen gemütlichen Brunch mit Freunden eignet. Allerdings solltet ihr in dem Fall unbedingt reservieren – schließlich ist das Café aufgrund seines ausgezeichneten Angebots zumeist sehr gut besucht und wegen des eher kleinen Innenraums auch schnell voll.
Ich hoffe sehr, euch damit den nächsten Berlin-Besuch versüßen zu können. Natürlich teste ich fleißig weiter und wenn ihr mögt, könnt ihr gern mal in die weiteren Berichte meiner kleinen Kaffeekolumne hineinlesen: https://briefkastenliebe.com/